Bier muss bezahlbar bleiben

Nürnberg, 1. Mai 1866: Nach einer Erhöhung des Bierpreises von 5 auf 6 Kreuzer kommt es zu Ausschreitungen in der Stadt. Mehrere Wirtschaften werden angegriffen, darunter das “Scharfe Eck”, 22 Menschen festgenommen. Aber der Aufstand hat Erfolg: Drei Tage später ist die Bierpreiserhöhung Geschichte.
Heute, im Jahr 2023, gäbe es erneut Anlass für Bierkrawalle. Denn mit nunmehr 5,50 Euro ist die nächste, symbolische Linie überschritten worden.
Bier & Bratwurst gehörten schon immer zum Fußball. Aber nach und nach wird in den vergangenen Jahren ein Teil der Fans ausgeschlossen, weil der Profifußball einfach nicht mehr bezahlbar ist. Wer mit seinen Sprößlingen ins Stadion geht und nicht unbedingt zu den Großverdienern gehört, kann davon ein Lied singen: Unter 100 Euro ist ein Familienbesuch mit einem Getränk und kleinem Snack für die Kids nicht mehr möglich. Geboten wird dafür seit Jahren Zweitliga-Rumpelfußball.
Nun gehen wir Glubbfans ja nicht nur ins Stadion, um guten Fußball zu sehen. Vielmehr ist es das Miteinander und die Atmosphäre im Kreis der Bekannten, die uns immer wieder ins Achteck ziehen. Zu diesem Heimatgefühl gehört für viele eben auch ein fränkisches Bier! Und ja, oft macht das eine Heimpleite gegen Kiel oder Magdeburg schlicht ein Stück erträglicher.
Ein gutes, frischgezapftes Helles aus der Fränkischen – so weit der Wunsch. Die schale Realität fließt derzeit in Form eines Pilsbiers in unsere Becher, für das man das Wort “Plörre” wohl erfunden hat. Wir haben in Franken die größte Brauereidichte der Welt, ein Kulturgut mit fantastischen Bieren, das unbedingt in seiner Einzigartigkeit erhalten werden muss. Dieses Kulturgut muss auch im Stadion beim Glubb präsent sein. Kulmbacher, mit dem Mehrheitseigner “Paulaner”, repräsentiert dies in keinster Weise.
Und dafür 5,50 Euro? Es reicht!
Wir fordern bezahlbare Preise für Alle – bei Tickets, Essen und Getränken.
Weg mit Kulmbacher, her mit einem fränkischen Hellen!
Erlangen Dub Zitty 2001 – Authentic Fans